Beschaffenheit der Silikonprodukte

Silikone – was ist das

Silikone* stellen eine besondere Gruppe von thermoplastischen Kunststoffen dar. Sie gehören zu Polymeren (das sind Stoffe, bei denen die Atome einer oder mehrerer Arten zu Molekülketten verknüpft sind). Silikonprodukte finden eine breite Anwendung im Bau- und Gesundheitswesen, in der Elektrotechnik-, Automobil- und Luftfahrtindustrie.

Typische Vertreter der Silikonprodukte sind die Silikonschläuche in vielen Farb- und Konstruktionsausführungen. Gängig sind auch flache kompakte Silikonplatten, die auch für Lebensmittelkontakt geeignet sind, in den weicheren Ausführungen werden sie dann für Laminierung verwendet, jedoch gibt es auch expandierte (mikroporöse) Silikonplatten.

Vorteile von Silikon

• Hohe Flexibilität bei niedrigen Temperaturen und gleichzeitig auch die Aufrechterhaltung der elastischen Eigenschaften (bis zu -60 °C)
• Beständigkeit gegen hohe Temperaturen (bis zu +180 °C, spezielle Typen sind auch im Bereich von -100 °C / +260 °C, kurzzeitig bis zu +320 °C beständig)
• Undurchlässig und wasserabweisend
• Beständigkeit gegen eine Reihe von Chemikalien
• Außerordentliche Beständigkeit gegen UV-Strahlung, Ozon und Witterungseinflüsse
• Beständig gegen Alterung
• Bakteriologisch nicht abbaubar, färbt nicht ab
• Ohne Einfluss auf den Geschmack und Geruch des Mediums, mit dem es im Kontakt ist
• Ideal für Lebensmittelanwendungen (hinterlässt keinen Nachgeschmack, ist kein Nährboden für Bakterien, verursacht keine Korrosion an anderen Materialien)
• Apolarität (nicht leitend und besitzt hervorragende elektroisolierende Eigenschaften)
• Hydrophobierende Eigenschaften (nach der Anwendung wasserabweisend)
• Adhäsion (Haftfähigkeit)

Diese Eigenschaften können für die konkrete Anwendung, bzw. den konkreten Kunden weiter modifiziert, bzw. verbessert werden (mit Hilfe von Füllstoffen oder chemischen Additiven). So kann man beispielsweise die elektrische Leitfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit oder Adhäsion anpassen.

Nachteile von Silikon

• Unzureichende Beständigkeit gegen eine Reihe von organischen Lösungsmitteln und starken Basen
• Schwache Beständigkeit gegen Mineralöle und Schmierstoffe
• Unzureichende Beständigkeit gegen langfristige Einwirkung vom überhitztem Dampf
• Der hohe Beschaffungspreis dieses Materials resultiert aus der anspruchsvollen und aufwendigen Produktion

Wo und warum sind Silikone verboten**

In spezifischen Betrieben in den Automobilwerken – bei der Herstellung von Kunststoffteilen verursacht es eine Degradierung der Flächen der aus Werkzeugstahl gefertigten Formen. Durch die langfristige Anwendung von Silikon-Reinigungsmitteln oder -Schmiermitteln wird die Oberfläche angegriffen. Das Material des Werkzeugs oder der Form wird porös und verliert die gewünschten Eigenschaften. Nachdem die Form geöffnet und das Teil ausgeworfen wird, hat der Pressling ungenügende Oberflächenqualität. Silikon reagiert auch mit bestimmten Kunststoffarten, so dass die Spritzgussteile in der Form „kleben“ bleiben. Kontakte, die mit Silikon behandelt wurden, verlieren ihre Leitfähigkeit.

*) Quelle: Wikipedia **) Quelle: Bc. JAKUB SKÁCEL, Diplomarbeit „Standardisierung des Beschaffungsprozesses“ (in der Automobilindustrie), VUT Brno, 2009.